Aluminium-Gehäuse

Aluminium ist vor allem ein leichtes Metall und in reiner Form relativ weich. Durch Zugabe von Metallen wie Magnesium, Silizium, Mangan, Zink oder Kupfer werden die Materialeigenschaften erweitert, ohne das geringe Gewicht wesentlich zu verändern. So werden Aluminiumgehäuse mit den entsprechenden Legierungen zu leichten, korrosionsbeständigen und robusten Bauteilen.
Unsere Industriegehäuse bestehen überwiegend aus der Aluminiumlegierung AlMgSi0,5 (Al = Aluminium, Mg = Magnesium, Si = Silizium). Die Reihenfolge der Symbole gibt die Verteilung der Metallmassen mit einem Siliziumanteil von 0,5 % (Si0,5) an. Diese Aluminiumlegierung ist korrosions- und witterungsbeständig, auch bei Kontakt mit Meerwasser. Die Bestandteile Magnesium und Silizium verleihen dem Industriegehäuse aber auch mehr Härte (hohe Bruch- und Rissbeständigkeit) und Festigkeit (hohe Biegefestigkeit). Das Kurzzeichen „F“ gibt die Festigkeit der Legierung an, z.B. F22.
All diese Eigenschaften erleichtern die Weiterverarbeitung der Gehäuse und machen sie zum idealen Werkstück für z. B. Fräs-, Dreh- oder Stanzarbeiten und damit optimal für kundenspezifische Anpassungen.

Durch das Eloxieren erhalten Aluminiumgehäuse angenehme optische und haptische Eigenschaften, sind sehr gut gegen Umwelteinflüsse geschützt und vor allem elektrisch isolierend, mit einer Durchschlagsfestigkeit von mehreren hundert Volt (meist 900 V).

Rohe oder blanke Aluminiumgehäuse besitzen „nur“ eine natürliche Oberflächenoxidschicht von wenigen Nanometern. Diese dünne und transparente Schicht ist nicht in der Lage, das Gehäuse dauerhaft vor rauen Umgebungsbedingungen und Korrosion zu schützen. Um dem rohen Aluminiumgehäuse für den industriellen Einsatz vorteilhafte Oberflächeneigenschaften zu verleihen, werden die Gehäuse eloxiert.
Um die Oberfläche für den Eloxalprozess vorzubereiten, müssen die Gehäuse je nach Aluminiumlegierung mit entsprechenden Laugen gebeizt werden. Dadurch wird die natürliche Oxidschicht entfernt. Die Oberfläche ist nun porös genug, um nach Kundenwunsch eingefärbt zu werden. Das anschließende Eloxieren ist ein elektrolytisches Verfahren in einem Säurebad, das unter Gleichstrom gesetzt wird. Dabei wird die oberste Oberflächenschicht je nach Verfahren wieder in eine mehrere Mikrometer dicke Oxidschicht umgewandelt. Anschließend wird die gewünschte Oberflächenhärte durch Zugabe spezieller Zusätze im Wasserbad erreicht. Zusätzlich wird bei diesem Verfahren ein Abfärben von eventuell eingebrachten Farbpartikeln verhindert.